text at ulrike gruska de
tip

Abchasien

Kämpfe um den schönsten Teil der Schwarzmeerküste

Malerische Strände und palmengesäumte Straßen, Eukalyptushaine und Oleandergärten, mächtige Wasserfälle und die strahlenden Silbergipfel des Kaukasus am Horizont – Abchasien gilt als schönster Teil der Schwarzmeerküste. Unter seiner subtropischen Sonne gedeihen auf fruchtbaren Böden Tabak und Tee, Wein und Mandarinen. Die wenigen Städte sind kosmopolitisch geprägt. Persische, griechische und jüdische Einwanderer haben hier Cafés und Kasinos, Schwefelbäder und Hotels eröffnet. Kein Wunder also, dass privilegierte Russen von der Zarenfamilie bis zu Gorbatschow ihre Sommer in Abchasien verbrachten. Doch der nur 8600 km2 große Landzipfel im Nordwesten Georgiens ist gleichermaßen beliebt und umkämpft. Anfang der 1990 er Jahre kostete ein Krieg zwischen georgischen und abchasischen Milizen 8000 Menschen das Leben, die Hälfte der fast 500 000 Einwohner floh aus Abchasien. Frieden haben die verfeindeten Parteien bis heute nicht geschlossen.

in: Gumppenberg/Steinbach (Hrsg.): Der Kaukasus. Geschichte, Kultur, Politik, Verlag C.H. Beck, 2. Aufl. 2010, S. 102-110

Bestellen Sie das Buch

  • in jeder Buchhandlung
  • bei Amazon